Effiziente Druckluftaufbereitung schafft ideale Arbeitsbedingungen für Druckluft-Dauerläufer wie Zylinder oder Schwenkantriebe und verbessert die Produktivität von Maschinen. Mit einem Überblick über die wichtigsten Stellgrößen und Gerätekomponenten erleichtert Festo die Optimierung von Anlagen.
Spätestens nach der Rückkehr aus einem Urlaub an der See oder in den Bergen in die „dicke Luft“ der Großstadt wird klar: Luft ist nicht gleich Luft. Feinstaub, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck können das Atmen erschweren und gehen bei besonders empfindlichen Menschen zu Lasten der Lebensqualität. Maschinen in der Industrie ergeht es nicht viel anders. Je reiner die Druckluft, desto besser ist ihre Leistung und Lebensdauer.
Das Problem der dicken Luft
Ein Kubikmeter nicht aufbereitete Umgebungsluft enthält bis zu 180 Millionen Schmutzpartikel, Wasser, Öl und chemische Verunreinigungen wie Blei, Cadmium, Eisen und Quecksilber. Verdichtet erhöht sich die Schadstoffkonzentration noch um ein Vielfaches. Für Abhilfe sorgt eine wirkungsvolle Druckluftaufbereitung. Moderne Wartungsgeräte-Kombinationen von Festo erhöhen dauerhaft die Prozess- und Produktionssicherheit und steigern die Verfügbarkeit von Anlagen. Ganz auf die Anforderungen unterschiedlicher Anwendungen ausgerichtet, lassen sich hochwertige Einzelkomponenten zum Einschalten, Druckaufbau, Filtern, Regeln und Trocknen zu harmonisch funktionierenden Einheiten verbinden.
Drei entscheidende Größen
Bei der Druckluftaufbereitung spielen drei Einflussgrößen eine entscheidende Rolle: Druckluftreinheit, Druckluftquantität und die Höhe des Drucks. Je nach Anforderung und Beschaffenheit einer Anlage sorgt die Abstimmung dieser drei Größen für eine hohe Druckluftqualität und bildet die Grundlage zur Auswahl der passenden Wartungsgeräte-Komponenten.
Die erforderliche Druckluftreinheit erhöht sowohl Laufleistung als auch Effizienz pneumatischer Anlagen und sichert beispielsweise in der Lebensmittelindustrie die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben. Die Durchflussquantität bestimmen in erster Linie Durchflussquerschnitte und konstruktive Auslegungen einer Maschine. Grundsätzlich gilt: Je größer die Abmessungen der Wartungseinheit bei gleich bleibender Konstruktion, desto höher sind die Durchflüsse. Ein optimierter Betriebsdruck steigert den Wirkungsgrad, minimiert den Verschleiß und senkt den Energieverbrauch.
Zusammenspiel der Kräfte
Um Druckluftreinheit, Druckluftquantität und die Höhe des Drucks auf die Spezifikationen einer Anlage abzustimmen, sind die richtige Auswahl und das abgestimmte Zusammenspiel einzelner Komponenten notwendig. Dazu zählen beispielsweise Einschalt‑, Druckaufbau- und Druckregelventile, Wasserabscheider, Filter und Trockner. Einschaltventile wie das MS6-EM1 oder MS6-EE von Festo, manuell oder elektrisch betätigt, öffnen und schließen die Luftzufuhr. Mit dem Schließen entlüftet das Ventil automatisch. So lassen sich unerwünschte Bewegungen in einer abgeschalteten Anlage vermeiden.
Druckaufbauventile wie das Festo MS6-DL bauen den Druck langsam und sicher auf und schalten erst ab einem definierten Punkt auf vollen Druck durch. Dies schont nachgeschaltete Arbeitsgeräte wie etwa Zylinder. Druckregelventile regeln den Betriebsdruck einer Anlage konstant und gleichen Druckschwankungen aus.
Druckluftreinheit
Einen wichtigen Beitrag zur Druckluftreinheit leisten unterschiedliche Filter. Sie reinigen die Druckluft von Partikeln, Kondensat und Öl. So schützen sie pneumatische Komponenten vor Verschmutzung und erhöhtem Verschleiß und ermöglichen die Einhaltung definierter Reinheitsklassen.
Kälte‑, Membran- und Adsorptionstrockner kühlen die Druckluft bis fast auf den Gefrierpunkt ab und leiten das dadurch ausfallende Kondensat ab. Wasserabscheider entfernen zusätzlich Kondensat aus den Druckluftleitungen. Über die zentralen Einheiten einer Wartungsgeräte-Kombination hinaus tragen Zusatzkomponenten wie Drucksensoren und Differenzdrucksensoren zusätzlich zur Leistungsfähigkeit und Sicherheit von Anlagen bei.
Neue Technologien auf bewährter Basis
Festo optimiert kontinuierlich seine Wartungsgeräte. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit zwischen Entwicklungsingenieuren und technischen Anwendern in den Unternehmen. Aus neuen Technologien und bewährten Komponenten entstehen wegweisende Produkte wie das 2‑kanalige Sicherheitsventil MS6-SV‑E, das einen sehr sanften Druckaufbau und ein schnelles, sicheres Entlüften ermöglicht.
Daneben verhindert das Energie-Effizienz-Modul MSE6-E2M unerwünschten Druckluftverbrauch, indem es die Druckluftzufuhr bei Anlagenstillstand unterbricht. Mit seiner Hilfe lassen sich wichtige Betriebsparameter wie Durchfluss und Druck überwachen, was nachhaltig die Prozesssicherheit der Produktion erhöht. Mit diesen modernen Komponenten der Druckluftaufbereitung zeigt sich: Sicherheit und Effizienz, gepaart mit Kompetenz und Einfachheit, sind aktuell die Mindestanforderungen an die Druckluftaufbereitung.