Der Anbieter von Spezialkreiselpumpen, Bungartz, hat einen Rekord aufgestellt: Die erste MPCT-AN Pumpe mit 7,5 Metern Tauchtiefe. Der Pumpentyp ist für die anspruchsvollsten Szenarien geeignet, beispielsweise für Slop-Anwendungen mit Fördermedien, die feststoffhaltig, siedend, toxisch und sehr heiß sein können. Bungartz liefert drei Exemplare der Rekordpumpen an einen Kunden in Indien.
„Mit dieser Version der MPCT-AN haben wir uns selbst übertroffen“, zeigt sich Frank Bungartz begeistert, geschäftsführender Gesellschafter von Bungartz. „Eine Tauchpumpe dieser Länge für die anspruchsvollsten Einsätze stellt einen Hersteller vor eine Reihe von Herausforderungen bei Planung, Fertigungstoleranzen und Materialeigenschaften. Unsere MPCT-AN Pumpen sind ohnehin für große Tauchtiefen ausgelegt. In diesem Falle sind wir allerdings so weit gegangen, die in der Produktbroschüre beschriebene maximale Tiefe um 2 Meter zu übertreffen. Das ganze Team hat hervorragende Arbeit geleistet und bewiesen, dass wir über die Ingenieurskunst und Erfahrung verfügen, um die größten Herausforderungen zu meistern.“
Die MPCT-AN Pumpen von Bungartz sind hermetisch dichte Tauchpumpen mit Magnetkupplung für die anspruchsvollen Prozessbedingungen in Chemie- und Petrochemie-Anwendungen. In den typischen Einsatzbereichen treten oftmals sogenannte „Hydrocarbons“ zusammen mit siedekritischen Medien bei hohen Temperaturen auf – häufig zudem in Begleitung von Feststoffen. Das halboffene, selbstentlüftende Laufrad ist in der Lage, diese Anforderungen perfekt zu meistern. Zudem ist die MPCT-AN so konzipiert, dass sie über eine vom Medium unabhängige Wälzlagerung und eine trockenlaufende Magnetkupplung verfügt. So ist sie selbst bei ATEX-Zone-0-Anwendungen garantiert trockenlaufsicher. Darüber hinaus arbeitet eine MPCT-AN selbst unter siedenden Bedingungen einwandfrei.
Die große Tauchtiefe ermöglicht es, auch hohe Behälter bis nahe zum Boden sicher zu entleeren. Das reduziert Restmengen, minimiert Reinigungs- und Entsorgungsaufwand und erhöht die Anlagensicherheit, da die Entleerung „von oben“ ohne Bodendurchdringungen erfolgt. Zudem verbessert die größere Zulaufhöhe am Laufradeintritt die NPSH-Reserve und verringert die Gefahr von Kavitation – ein wesentlicher Vorteil bei siedekritischen und gashaltigen Medien. Ablagerungen und Sedimente am Tankboden werden zuverlässiger erfasst, zusätzliche Austragshilfen werden häufig überflüssig.
Beim Bau der Rekordversion der MPCT AN treffen mehrere technische Grenzbedingungen aufeinander: Die Rotordynamik muss so ausgelegt werden, dass Durchbiegung, Eigenfrequenzen und kritische Drehzahl innerhalb enger Grenzen bleiben. Das erfordert geringste Fertigungstoleranzen für Geradheit, Koaxialität und Rundlauf über die gesamte Länge. Auch die Dicht- und Sperrgastechnik muss über die Bauhöhe reibungsfrei funktionieren: Die hydrodynamische Entlastung des Wellenspalts und die gasgesperrte Lippendichtung benötigen einen stabilen, überwachten Sperrgasdurchfluss, während die hermetische, wirbelstromfreie Magnetkupplung höhere Anlauf- und Prozesslasten sowie Wärmeabfuhr ATEX konform bewältigen muss. Hinzu kommen thermische Längenänderungen und Temperaturgradienten, die durch geeignete Werkstoffe, Wärmesperren und Aufhängungskonzepte kompensiert werden müssen, sowie Korrosions- und Medienbeständigkeit über lange Bauteilabschnitte und ein strömungsseitiges Design, das Gasblasen und Feststoffe zuverlässig managt. Erst das reibungslose Zusammenspiel all dieser Faktoren macht die 7,5 Meter Ausführung der MPCT-AN betriebssicher und emissionsdicht.
Das wesentliche Merkmal der Rekordausführung der MPCT AN ist eine dreiwellige Konstruktion mit Zwischenwellen. Drei koaxiale Wellenabschnitte sind über Gelenkkupplungen verbunden, die ausschließlich das Drehmoment übertragen und Querkräfte entkoppeln. Dieses modulare Konzept verbessert die Rotordynamik, erhöht die Gesamtsteifigkeit, hält einen sicheren Abstand zur kritischen Drehzahl und gleicht thermisch induzierte Längenänderungen aus. So wird das Drehmoment über 7,5 Meter sicher bis zum Laufrad übertragen, während die Lager- und Dichtungseinheit mechanisch geschont wird.














