In der Lackproduktion kann es erforderlich sein, sowohl Maßnahmen zum Gas- als auch zum Staubexplosionsschutz in einem Produktionsbereich zu implementieren – insbesondere dann, wenn pulverförmige Füllstoffe und Pigmente in eine lösemittelhaltige Ausgangsformulierung eingemischt werden. Das Werk Duisburg von Geholit + Wiemer setzt hier einen Ex-Sauger von Ruwac ein, der sowohl die entzündlichen Gase als auch die explosionsfähigen Stäube zuverlässig auf-saugt und damit die Sicherheit in der Produktion gewährleistet.
Der traditionsreiche Lackhersteller Geholit + Wiemer, der seit 2021 zur KABE Swiss Group gehört, entwickelt und fertigt Industrielacke und Korrosionsschutzfarben, die besonders hohe Anforderungen erfüllen und teilweise sogar individuell auf die einzelne Anwendung eingestellt werden. Das lohnt sich für den Auftraggeber, denn auf solche Lacke gewährt das Unternehmen bis zu eindrucksvollen fünfzig Jahren Garantie.
An einem der drei Unternehmenstandorte, in Duisburg, stellt Geholit + Wiemer überwiegend lösemittelhaltige Beschichtungsstoffe her: In einer Mischanlage mit flüssiger Harzlösung werden pulverförmige Materialien wie Füllstoffe, funktionelle Additive und Pigmente zugemischt. Die Herstellung erfolgt – weil die Chargen oft eher klein sind – semi-automatisch, somit entsteht beim Zugeben der Pulver in die Vorlage notwendigerweise Staub.
Wo organische Stäube freigesetzt werden, besteht Explosionsrisiko. Deshalb muss ein sauberes Umfeld gewährleistet sein, und dafür sorgen staubexplosions-geschützte Industriesauger. Bei Geholit + Wiemer liegen die Dinge aber anders, denn auch die Gase, die beim Handling der flüssigen Inhaltsstoffe entstehen, sind teilweise ebenfalls explosionsfähig. Diese brennbaren Gase setzen sich, weil sie schwerer sind als Luft, auf dem Boden in der Umgebung der Mischanlagen ab – genau dort, wo sich auch die (entzündlichen) Stäube ablagern. Deshalb gelten hier für den Sauger auch die Anforderungen des Gasexplosionsschutzes, die sehr viel anspruchvoller sind als die des Staubexplosionsschutzes.
Aus diesem Grund setzt Geholit & Wiemer einen Gas-Ex-Sauger von Ruwac, geeignet für die Gas-Ex-Zone 1, ein. Mit ihm können sowohl entzündliche Gase und Flüssigkeiten als auch explosionsfähige Stäube aufgesaugt werden sowie – was bei Geholit + Wiemer durchaus vorkommen kann und die Herausforderung des sicheren Saugens noch vergrößert – eine entzündliche Mischung aus Gasen und Stäuben. Eben deshalb ist der Sauger auch für den Staubexplosionsschutz qualifiziert.
Zu den Konstruktionsmerkmalen der Gas-Ex-Sauger von Ruwac gehören gekapselte, ATEX-konforme Elektromotoren und Schaltgeräte. Die Turbine wurde eigens für Gas-Ex-Einsätze entwickelt, das Saugergehäuse besteht aus GFK und der Deflektor – auf den das Sauggut beim Eintreten ins Saugergehäuse auftrifft – wird aus schlagfunkenfreiem Bronze gefertigt. Um statische Aufladung (die ebenfalls zu Funkenbildung führen kann) zu verhindern, wird ein dauerhafter Potenzialausgleich gewährleistet. Die Rollen der Gas-Ex-Sauger sind deshalb ableitfähig, ebenso die Filterkonstruktion im Gehäuseinneren. Und im Unter-schied zu Staub-Ex-Saugern messen Gas-Ex-Sauger, wenn sie eingeschaltet wer-den, zunächst ihr Potenzial mit der Steckdose und prüfen, ob eine Erdung vor-handen ist. Nur wenn dies der Fall ist, wird der Antrieb freigegeben und eingeschaltet.
Beim Betrieb dieses Saugers mit kombiniertem Gas-Ex- und Staub-Ex-Schutz haben die Verantwortlichen nicht nur den Gas-Ex- und Staub-Ex-Schutz im Blick, sondern auch ganz generell die Sauberkeit in der Produktion. Und neben der vielseitigen Verwendbarkeit bei der Boden- und Maschinenreinigung schätzen sie auch die solide Bauweise und die lange Lebensdauer. Betriebsleiter Wolfgang Deneke: „Der Sauger ist jetzt rund zehn Jahre alt. Ausgefallen ist er noch nie.“ Diese Erfahrung machen auch andere Anwender von Ruwac-Gas-Ex-Saugern in der Oberflächentechnik und der Prozessindustrie.