Dispergieren von Pulvern in Flüssigkeiten
Die Qualität des Endprodukts wird maßgeblich durch die Qualität der Pulverdispersion bestimmt:
Ob Joghurt, der besser schmeckt, Lacke, die besser decken, Klebstoffe, die stärker binden oder Sonnenschutzcremes, die die Haut effektiver schützen – all diese Produkte haben eines gemeinsam: Die darin enthaltenen Pulverstoffe wurden effizienter dispergiert und entfalten so ihre volle Wirkung im Endprodukt. Der Erfolg des Endprodukts hängt also entscheidend davon ab, wie gut oder schlecht die Pulverstoffe benetzt und dispergiert wurden. Das Dispergieren von Pulvern in Flüssigkeiten stellt daher oft das zentrale Element des Produktionsprozesses dar und ist eine anspruchsvolle Aufgabe.
Wird Pulver einfach in den Prozessbehälter auf die Oberfläche der Flüssigkeit gegeben, entsteht Staub, was zahlreiche Risiken mit sich bringt. Viele Pulver neigen zum Klumpen und Kleben und bilden Agglomerate. Werden diese Agglomerate später dispergiert, kann dies die Textur des Produkts beeinträchtigen. Daher ist es entscheidend, dass Agglomerate gar nicht erst entstehen.
In diesem Seminar werden verschiedene Methoden zum Dispergieren von Pulvern in Flüssigkeiten miteinander verglichen und Systeme vorgestellt, die diese Herausforderung effizient meistern.
Die Teilnehmer erhalten einen Überblick über die Grundlagen und Techniken, die für das Eintragen und Dispergieren von Pulvern in Flüssigkeiten notwendig sind, sowie zur Stabilisierung der Dispersion mit verfahrenstechnischen Methoden – und das ohne den Einsatz von Additiven. Neben traditionellen Verfahren werden auch innovative Technologien vorgestellt, bei denen Pulver nicht nur eingesaugt und mit der Flüssigkeit vermischt werden, sondern im Moment der Benetzung eine doppelte Dispergierung unter hohem Schergradienten und Vakuumexpansion erfolgt. Besondere verfahrenstechnische Herausforderungen, wie die Verarbeitung von scherempfindlichen oder chemisch reaktiven Pulvern, werden ebenfalls behandelt. Ein weiterer Schwerpunkt ist die ATEX-konforme Handhabung.
Praktische Beispiele, vorzugsweise aus dem Arbeitsumfeld der Teilnehmer, werden zur Veranschaulichung herangezogen.