Weltweit hungern mehr als 700 Millionen Menschen, während rund 40 Prozent aller Lebensmittel aufgrund von Verschwendung und anderer Verluste verloren gehen. „Obwohl das Thema schon seit geraumer Zeit auf der Tagesordnung steht, ist seine Dringlichkeit heute größer denn je“, sagt Oksana Sapiga, Sprecherin der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO).
Lebensmittelverluste seien demzufolge nicht nur ein ethisches Problem, sondern auch ein wirtschaftliches und ökologisches. Bis zu zehn Prozent der globalen Treibhausgase gingen auf ihr Konto, und das bei einem jährlichen Verlust von Lebensmitteln im Wert von mehr als 1,5 Billionen US-Dollar. „Das schwächt die Lebensgrundlagen, führt zu höheren Lebensmittelpreisen und größerer Ernährungsunsicherheit – Themen, die in der heutigen, instabilen Wirtschaftslage besonders bedeutend sind“, führt Sapiga weiter aus. Und genau deshalb brauche es weiterhin viel Aufmerksamkeit und smarte Lösungen aus der Industrie – beides fokussiert die Initiative SAVE FOOD. SAVE FOOD wurde von der Messe Düsseldorf (interpack), der FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) ins Leben gerufen.
Die Processing- & Packagingbranche könnte einen entscheidenden Beitrag leisten. Intelligente Verpackungslösungen verlängern Haltbarkeit, verbessern Transport und Lagerung und helfen, Verluste zu minimieren – und könnten damit ein echter Hebel im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung sein. „SAVE FOOD zeigt, wie das geht: mit innovativen Projekten, starken Partnerschaften und jeder Menge Know-how“, erklärt die FAO-Sprecherin und benennt ein Beispiel der SAVE-FOOD-Initiative. In Zusammenarbeit mit der Messe Düsseldorf und der türkischen Bahçeşehir Universität wurde ein Projekt zur Entwicklung biobasierter Verpackungen aus Lebensmittelabfällen gestartet – ein innovativer Ansatz, der Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung verbindet.
Die FAO unterstützt SAVE FOOD nicht nur durch ihre Präsenz auf der interpack, sondern auch mit konkreten Projekten, Studien und Öffentlichkeitsarbeit. Ziel ist es, Wissen zu verbreiten, Lösungen sichtbar zu machen und Akteure aus Industrie, Forschung und Politik zu vernetzen.
Für Sapiga ist klar: „Wir verfügen über das Wissen und die Instrumente, um Lebensmittelverschwendung und ‑verluste in der gesamten Wertschöpfungskette deutlich zu reduzieren. Dies macht es zu einer leistungsstarken und kosteneffizienten Möglichkeit, die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln zu verbessern, die Haltbarkeit zu erhöhen und schnelle Fortschritte bei der Bewältigung globaler Herausforderungen zu erzielen.“