Rohrleitungen und Rohrleitungssysteme: Anforderungen und Planung
Rohrleitungen und Rohrleitungssysteme müssen eine Vielzahl regulatorischer Anforderungen erfüllen, darunter die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV), die Druckgeräterichtlinie (DGRL), die Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) sowie gegebenenfalls das Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) und das Wasserhaushaltsgesetz (AwSV). Um die Wirtschaftlichkeit der Anlage, bestehend aus Apparaten, Maschinen und Rohrleitungen, zu gewährleisten, müssen diese sowohl hinsichtlich ihrer Festigkeit und Stabilität als auch im Hinblick auf die spezifischen verfahrenstechnischen Anforderungen optimal geplant und betrieben werden. Gleichzeitig müssen die Gefährdungen, die sich im Betrieb der Rohrleitungen ergeben können, identifiziert und durch geeignete konstruktive oder verfahrenstechnische Maßnahmen kontrolliert werden.
Die geforderte Durchsatzrate muss durch den vorgesehenen Rohrquerschnitt und die passende Pumpenleistung erreicht werden. Die Rohrleitung muss so dimensioniert sein, dass sie sowohl dem Innendruck als auch dem Außendruck mit der richtigen Materialfestigkeit und Wanddicke standhält. Zusätzlich müssen durch das Lagerungskonzept und die passende Leitungsführung die durch Wärmedehnung und äußere Einflüsse entstehenden Lasten sicher abgefangen werden.
Wichtig ist auch, dass die Lebensdauer sowie die Dichtigkeit des Rohrmaterials, der Flanschverbindungen, Armaturen und Pumpen gewährleistet sind, um Leckagen, Verunreinigungen in der Transportleitung und Umweltrisiken durch diffuse Emissionen zu vermeiden.
Eine falsche Dimensionierung der Rohrleitungen führt zu hohen Druckverlusten, was den Energiebedarf unnötig erhöht. Deshalb sollte der wirtschaftlich optimale Rohrdurchmesser ermittelt werden. Zu hohe Strömungsgeschwindigkeiten in Engstellen, wie in Pumpen, Blenden oder Regelventilen, können Kavitation verursachen, indem der statische Druck abfällt. Daher muss die maximal zulässige Strömungsgeschwindigkeit genau bestimmt werden.
Für die Berechnungen werden in der Praxis in der Regel frei zugängliche Tools, Excel-Arbeitsblätter oder Rechenregeln aus praxisorientierten Fachbüchern verwendet, oder es wird auf Arbeitshilfen von Fachunternehmen zurückgegriffen.