Wenn Pulver unterschiedliche Fließverhalten aufweisen, ist es sehr schwierig einen Reaktor mit verschiedenen Pulvern in der richtigen Menge zu beladen, ohne dabei Staubwolken zu erzeugen. Zudem sollte dieses Vorgehen, sowohl für den Prozess und das Equipment, als auch für die Bediener sicher sein und gleichzeitig das Materialhandling der beteiligten Rohstoffe minimieren.
Der Hersteller für Schüttgutverarbeitung, Gericke, liefert ergonomische und sichere Reaktorbefüllung auf Basis pneumatischer Förderung. Das Beschicken eines Reaktors mit Schüttgütern kann eine Herausforderung darstellen. Für ein Unternehmen in der Spezialitätenchemie stand Gericke vor der Herausforderung, verschiedene Pulver, die in kleinen Säcken angeliefert wurden, in mehrere große Reaktoren mit einem Volumen von mehr als 100 Kubikmeter abzufüllen. Die herkömmliche Befüllungsmethode, direkt über dem Reaktor, hätte es erforderlich gemacht, alle Säcke vom Erdgeschoss auf eine Höhe von mehr als 12 Meter zu heben und hätte mehrere Sicherheits- und Ergonomieprobleme verursacht.
Die Lösung war die Installation einer Sackentladestation im Erdgeschoss, die einen Großteil des Sackhandlings durch den Bediener eliminiert. Die große Öffnung der Sackentladestation ist geeignet, um 20-Kilogramm-Säcke eines sehr leichten Pulvers zu entladen. Während des Entleerens des Sackes, in die Kippstation, saugt ein Saugfördersystem das Material im gleichen Moment ab. Dieses wird seinerseits von einer, am Boden der Sackschütte installierten, Austragsschnecke gefördert. Auf diese Weise können auch schlecht fließende Pulver problemlos entleert werden. Das Vakuumsystem überführt das Pulver aus der Sackkippstation in einen großen Aufnahmebehälter. Der Behälter steht auf Wägezellen, so dass das Gewicht jederzeit protokolliert und kontrolliert wird. So wird sichergestellt, dass die richtigen Chargengewichte eingefüllt werden. Auf die gleiche Weise werden die anderen Pulver entladen, so dass am Ende eine Gesamtchargengröße von 50 — 400 Kilogramm aller beteiligten Pulver in den Auffangbehälter gefüllt wird.
An diesem Punkt ändert der Vakuumvorlagebehälter seine Funktion und enthüllt seine zweite Fähigkeit. Er fungiert als Druckbehälter, der für die Dichtstromüberdruckförderung geeignet ist. Als Trägergas wurde, aufgrund der Prozessbedingungen in den Empfangsreaktoren, Stickstoff unter Druck verwendet. Vor Beginn der Materialübergabe aus dem Druckbehälter wird der Aufnahmereaktor vakuumiert. Da das Dichtstromfördersystem nur begrenzt Stickstoff verbraucht, konnte der Wäscher am Reaktor, auch während des Befüllvorgangs des Reaktors, durch ein Überdruckfördersystem geschlossen gehalten werden, wodurch das Vakuum im Reaktor leicht reduziert wurde.
Schließlich wird die komplette Charge aus dem Druckbehälter entleert und in die Reaktoren gefüllt, die mehr als 30 Meter von der Kippstation entfernt stehen. Mit dieser Anordnung lässt sich der Kippbereich leicht vom Reaktionsbereich isolieren, da mit positiven Dichtstromfördersystemen Förderstrecken von mehr als 100 Meter realisierbar sind.
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