Das Wort anaerob bedeutet „ohne Luft“ und beschreibt bereits einen der beiden Aushärtemechanismen im Handling der einkomponentigen Klebstoffe: Luftabschluss. Kombiniert mit dem zweiten, nämlich dem Kontakt mit Metallionen, erreicht man eine rasche Polymerisation des Materials. Aufgrund ihrer einfachen Handhabung und der schnellen Aushärtung erfreuen sich anaerobe Klebstoffe großer Beliebtheit. Die 1‑komponentigen, lösemittelfreien Klebstoffe werden in den verschiedensten Klebeanwendungen eingesetzt. Hauptanwendungsgebiete sind zum Beispiel Schraubensicherungen, Klebungen mit einer dichtenden Funktion im Fahrzeugbau, die Montage von Motoren und Getrieben oder die Verbindung rotationssymmetrischer Fügeteile.
In der Vergangenheit war der Hauptvorteil anaerober Klebstoffe bei deren Dosierung auch das Hauptproblem: Der Klebstoff beginnt bei Berührung mit metallischen Bauteilen zu reagieren. Teilweise ist diese Reaktion sehr schnell. Denn in der automatisierten Serienproduktion sollen die gefügten und geklebten Bauteile möglichst schnell weiterverarbeitet werden. Die sehr schnelle Reaktion ist also durchaus erwünscht. Grundsätzlich reagiert jedoch jeder der Klebstoffe anders.
preeflow Dispenser by ViscoTec eignen sich hervorragend zum exakten Dosieren von anaeroben Klebstoffen. Denn durch die Verwendung geeigneter Materialien ist es gelungen, die Herausforderungen beim Auftrag zu meistern. In enger interner Zusammenarbeit mit Chemikern der ViscoTec Elastomer-Abteilung und durch zahlreiche Dauerversuche mit anaerob reagierenden Klebstoffen konnten die Materialien identifiziert werden, die weder eine Reaktion bei den Klebstoffen auslösen noch die Performance der preeflow Dispenser beeinträchtigen. Die materialberührenden Gehäuseteile der preeflow eco-PEN Dispenser sind standardmäßig metallfrei. Die metallischen, materialberührenden Teile des Rotorstrangs werden in einem einfachen Prozess behandelt und bieten danach ebenfalls keine Oberfläche mehr für eine Aushärtung. Selbst extrem schnell reagierende Hochleistungsklebstoffe können über drei Tage im Dispenser verbleiben. Eine Reaktion des Materials findet nicht statt. Dosierpausen über ein Wochenende stellen absolut kein Problem dar. Auch ein zeitaufwändiges und unbeliebtes Reinigen am Freitagnachmittag erübrigt sich. Die Zeitersparnis dadurch zusammen mit den vermiedenen Stillstandzeiten der Anlage, durch ungewollt ausgehärtetes Material in der Dosiereinheit, bringen einen „Return of Invest“ innerhalb weniger Wochen.
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